Kennenlern-Paket 2024

Klassifizierung

Klassifizierung

Die inzwischen nahezu 70 spanischen "Denominaciónes de Origen" (geschütze Weinanbaugebiete) sind in etwa vergleichbar mit den "Appellations Controlées" in Frankreich oder den "Denominazioni d´Origine" in Italien. Sie verteilen sich über ganz Spanien. Die Weine aus den verschiedenen D.O. sind aufgrund des unterschiedlichen Klimas und der geografischen Lage natürlich vollkommen unterschiedlich. 

Innerhalb eines D.O. Gebietes dürfen nur ganz bestimmte Rebsorten kultiviert und zum Wein ausgebaut werden. Daher ähneln sich oftmals die Weine eines D.O. Gebietes, wobei natürlich sehr die Kunst und das Können des Winzers und die örtliche Lage der Reben feine Unterschiede hervorbringen. Für den Weinfreund ist es daher ratsam, zunächst Weine aus den verschiedenen D.O. Gebieten zu verköstigen, um danach in "seinem" Gebiet die "beste" Bodega heraus zu schmecken. 

Besonders zu erwähnen ist noch die Region D.O.Ca Rioja. Sie hat vom Consejo Regulador als erste den Titel D.O.Ca. erhalten, wobei das Ca. für "Calificada" als besondere Qualität steht. Ein weiteres Gebiet, dem dieser Titel verliehen wurde ist das D.O.Ca Priorato. Diese Weine werden stets höchsten Qualitätsansprüchen gerecht. 

Die Einstufung eines Weins erfolgt nach den beiden grundlegenden Kriterien, die das spanische Weingesetz vorschreibt: geografische Herkunft und Art des Ausbaus. Diese Angaben befinden sich meist auf dem Rückenetikett einer Weinflasche. Grundsätzlich gilt jedoch, dass die Einteilung nur wenige Rückschlüsse auf die tatsächliche Qualität der Weine zulässt. Die Qualitätspyramide besteht aus verschiedenen Stufen, die eine Rangfolge erkennen lassen: 

1. Vino de Mesa (Tafelwein) 

Unter diese Kategorie fallen alle Weine, die nicht irgendwie geografisch klassifiziert sind und auch sonst keinen besonderen Regelungen unterliegen, wie beispielsweise hinsichtlich der verwendeten Rebsorten oder der Höchsterträge. Meist handelt es sich dabei um einfache, bäuerliche und preisgünstige Weine, die in Fässern gehandelt und offen ausgeschenkt werden. Solche Weine sind bei La Viña nicht im Sortiment.

2. Vino Comarcal (VC oder CV) (Tafelwein mit geografischer Angabe) 

Diese Weine kommen aus einem größeren, allerdings genau umrissenen Gebiet, die Rebsorten und die geschützten Weinsorten sind festgelegt. Es handelt sich dabei in den meisten Fällen um einfachen Tafelwein, der allerdings einen regionalen Charakter erkennen lässt. 

3. Vino de la Tierra (VT - Landwein)

Damit werden Weine gekennzeichnet, die aus einem bestimmten Anbaugebiet stammen, das (noch) keinen D.O.-Status erhalten hat. Hier werden ebenfalls die Rebsorte und die geschützten Weinsorten genannt. Allerdings gibt es in dieser Kategorie auch hochwertige und teure Weine, die außerhalb klassifizierter Zonen entstehen.

4. Indicacíon Geografica (IG) (Qualitätswein mit geografischer Angabe) 

Dies sind Weine, die in einer bestimmten Region aus Trauben derselben Herkunft produziert werden, und deren Qualität, Ansehen oder Charakteristika "dem geografischen Umfeld und/oder dem menschlichen Faktor hinsichtlich der Traubenproduktion, der Weinherstellung oder der Alterung zuzuschreiben sind". Hier lässt sich also eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung feststellen. Sie erhalten die Kennzeichnung "Vino de calidad de…"(gefolgt vom Ortsnamen, wo sie erzeugt wurden) und werden in den drei für spanische Landweine üblichen Qualitätsstufen "noble" (edel), "añejo" (gereift) und "viejo" (alt) offeriert. 

5. Denominación de Origen Protegida (D.O.P) (Wein mit Herkunftsbezeichnung) 

Das System der geschützten Weinanbauregionen wurde in Spanien 1926 eingeführt. Die erste D.O. war Rioja, weitere folgten. Zur  Überwachung der jeweiligen D.O.-Bestimmungen wurde jeweils ein Consejo Regulador (Kontrollrat) eingesetzt. Dieses Prinzip hat bis heute Gültigkeit. Unter bestimmten Parametern von Qualität und typischen Merkmalen werden diese Weine in einem begrenzten Produktionsgebiet hergestellt. Um den D.O. Status zu erhalten, muss ein Produktionsgebiet mindestens fünf Jahre als Indicacíon Geografica eingestuft gewesen sein. 

Heute gibt es über 60 klassifizierte D.O.s. Doch dies ist zunächst keine Qualitätsgarantie: Trotz des maßgeblichen Rückenetiketts können Weine mit D.O.-Vermerk mittelmäßig oder sogar unbefriedigend sein. 
Seit 2009 ersetzt die neue Klassifikation D.O.P. die vorher uneinheitlichen und von Land zu Land unterschiedlichen höchsten Klassifikationen Italiens, Portugals und Spaniens. So entsteht ein einheitliches System, das in Deutschland der Weinbezeichnung "Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung" entspricht.

6. Denominación de Origen Calificada (D.O.Ca.) (Wein mit qualifizierter Herkunftsbezeichnung) 

Der "qualifizierte Ursprungsnachweis", die sogenannte höchste Klasse, wurde 1988 nach dem Vorbild der italienischen DOCG in Kraft gesetzt. Er wird nur herausragenden Anbaugebieten erteilt, deren Produktion besonders sorgfältig kontrolliert wird. Die notwendigen Anforderungen sind hoch: Das Anbaugebiet muss mindestens zehn Jahre als D.O. anerkannt gewesen sein und alle geschützten Produkte werden vor der Vermarktung in Bodegas im Produktionsgebiet abgefüllt. Bislang sind erst zwei D.O.s mit diesem Nachweis versehen worden: Rioja und Priorat. Als weitere Kandidaten werden Penedès und Ribera del Duero genannt. Auch hier muss gesagt sein, dass die Anerkennung als D.O.Ca. noch kein Qualitätsmerkmal darstellt. 

7. Vino de Pago (Wein aus einer Einzellage)

Erst im Jahre 2006 wurde in Spanien diese höchste Klassifizierung eingeführt. Es handelt sich dabei um Weine von einem genau benannten Weinberg, wobei die Bodega und die Abfüllhalle auf dem gleichen Grundstück oder an dessen Grenze liegen müssen. Diese Kategorie sichert jedoch keine bessere Qualität als die übrigen Kategorien, da das Gesetz die Bezeichnung nicht nach einer weinkundlichen Studie der Parzelle vergibt, sondern einzig und allein nach der Tatsache, dass dieser Wein sich eindeutig von den Weinen der Umgebung unterscheidet. Jeder Vino de Pago stellt quasi eine eigene kleine Weinanbauregion dar.