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Steckbrief

DOCa Priorat

Lage: In der Provinz Tarragona im Bezirk Priorat
Fläche: 1917 ha
Klima: Kontinental mit mediterranen Einflüssen. Niederschlagsmenge 500  - 600 mm im Jahr.
Höhe: 200 bis 700 m
Böden: Karge Böden vulkanischen Ursprungs, kleinblättriger Schiefer (Llicorella)
Rebsorten:
Weiß: Chenin Blanc, Garnacha Blanca, Macabeo, Pedro Ximenez
Rot: Cariñena, Garnacha Tinta, Cabernet Sauvignon, , Merlot, Tempranillo, Syrah

Jahrgangsbewertung: siehe hier

Geschichte

Die Weinbauregion DOCa Priorat ist ein junger, hell strahlender Stern am spanischen Rotweinhimmel. Hier fand in den letzten 25 Jahren eine rasante Entwicklung zu außergewöhnlichen Weinen statt. Nirgendwo sonst in Spanien ist die Geschichte des Weins mit Klöstern und Mönchen stärker verwoben, als im Priorat. Das beginnt bereits beim Namen, denn dieser hat seinen Ursprung im lateinischen Wort für Klostervorsteher: Prior. Das Kloster, das also der Gegend ihren Namen gab, heißt Cartoixa de Santa Maria d’Escaladei (Scala Dei = Gottesleiter) und wurde 1194 durch Alfons II. von Aragón gegründet. Von den Kartäuser-Mönchen geleitet, verfügte das Kloster als Feudalherr über sieben umgebende Gemeinden in denen es zügig den Weinbau einführte. Beeindruckende 641 Jahre bewirtschafteten die Mönche dieses Klosters das umgebende Land. Sie bauten Mühlen, legten Weinberge an und lernten die Bevölkerung die Weinherstellung. Im Jahre 1835 wurden die Mönche schließlich enteignet und die Rebflächen an eine Vielzahl von Winzern verpachtet oder verkauft. Das Kloster, das also der Gegend ihren Namen gab, heißt Cartoixa de Santa Maria d’Escaladei und wurde 1194 durch Alfons II. von Aragón gegründet, nachdem ein Dorfbewohner aus dem Ort Poboleda eine Erscheinung hatte: Engel schwebten auf einer in den Himmel führenden Leiter auf und nieder. Von den Kartäuser-Mönchen geleitet, verfügte das Kloster als Feudalherr über sieben umgebende Gemeinden in denen es zügig den Weinbau einführte. Beeindruckende 641 Jahre bewirtschafteten die Mönche dieses Klosters die Weinberge der Region, wurden schließlich aber im Jahre 1835 enteignet und die Rebflächen an eine Vielzahl von Winzern verpachtet oder verkauft.

Das Priorat ist heute eine stille, weithin verlassene Gegend. Die meisten Einwohner der 11 Ortschaften, aus denen die Weinbauzone besteht, sind über 60 Jahre alt. Nur an den Wochenenden kommen jüngere Familienmitglieder aus der Stadt oder von der Küste. Sie und die alten Winzer bestellen den größten Teil der noch produktiven Weinbauflächen, die meist in sehr kleine Parzellen unterteilt sind. Das meiste Lesegut wandert in die Genossenschaftskellerei oder in die Kellerei Scala Dei. Die Weine des Priorato gerieten selbst in Spanien fast in Vergessenheit.

Glücklicherweise hatten Mitte der 80er Jahre vier Freunde die Vision, das verborgene Potential der Region wieder zum Leben zu erwecken. Die erfahrenen Önologen René Barbier, Alvaro Palacios, Carles Pastrana und José Luis Pérez begannen damit, gemeinsam einige Weine zu produzieren. Und der Erfolg gab ihnen Recht. 1989 machten sie erste Weine. Ihre sensationellen Erfolge zogen das Augenmerk der Weinwelt auf die Weine des Priorato. Damit hat es die Reputation zurückgewonnen, die die Region verdient. Erst in den 90er Jahren ist die Zahl der Bodegas wieder gestiegen und beträgt heute nahezu hundert Weinkellereien.

Die Roten aus Garnacha und Cariñena sind die Stars der Priorat Weinbauregion, die nach langen Querelen und bürokratischem hin und her im Jahre 2009 endlich die begehrte DOCa Klassifikation erhielt. Tief und undurchdringlich vermitteln sie der Nase eine enorme Komplexität voller Frucht und Würze und zeigen besonders am Gaumen eine beeindruckende Mineralität, die sich aus den Schieferböden speist. Ihre intensiven Aromen, der kraftvolle, tanninstarke und gut strukturierte Körper und der lange Abgang machen die Tropfen aus der Priorat DOCa zu absoluten Spitzenweinen.

Lage

Das Priorat liegt in den steilen Hügeln der Serra de Montsant, etwa 30 km von der Provinzhauptstadt Tarragona und Cambrils entfernt. Diese landschaftlich reizvolle Berglandschaft besteht aus wilden, zerklüfteten Tälern und Senken aus vulkanverwittertem Gestein und Schiefer. Seine Ringlage grenzt es zu dem Nachbarn aus Montsant ab, der das Priorat wie einen Gürtel umschließt. Hier werden vor allem an den sonnenärmeren Nordhängen Trauben für Rotweine angebaut. Die Paradetrauben der Gegend sind die Garnacha und Cariñena, von denen man früher meinte, keine guten Rotweine herstellen zu können. Ende der achtziger Jahre ging von dieser Weinbauregion aber die Wiederentdeckung alter Garnacha - Rebstöcke als Lieferant hochwertiger Trauben für große Weine aus. Die Weine der Region sind inzwischen hoch gepriesen, limitiert und teuer. Aber sie gehören mit zu dem besten was Spaniens Weinwelt zu bieten hat.

Boden

Das Geheimnis des Priorats - seit Dezember 2000 neben Rioja die zweite D.O.Ca. Spaniens - beruht auf seinen kleinblättrigen Schieferböden und seiner Lage. Bei der nur 1900 ha großen Weinbauregion handelt es sich um ein geologisch in sich geschlossenes Weingebiet, umgeben von einem schroffen Bergkranz, der nur nach Südosten zum Meer hin etwas niedriger verläuft. Innerhalb dieser natürlichen Barriere erstreckt sich eine faszinierende Landschaft aus engen Tälern und steilen Hügeln, an deren Nordhängen in Steillagen und auf Terrassen die Weingärten angelegt sind. Die Böden werden von Schieferschutt bestimmt, der nur geringe Erträge erlaubt - selten mehr als 2000 kg/ha.

Die Böden sind mager und steinig. In 40 cm Tiefe liegt meist nackter Fels. Nur in Talsohlen finden sich tiefgründigere Böden. Das Material ist dunkel (wärmespeichernd) und besteht aus Vulkanverwitterung, Schiefergestein und Quarz, hier „licorella“ genannt. Diese Böden bringen sehr niedrige Erträge, aber extrem reife, konzentrierte und aromatische Weine mit interessanter Struktur. Sie sind kaum mit anderen Weinen Spaniens zu vergleichen.

Klima

Obwohl die Weinbauregion Priorato nur etwa 50 Kilometer Luftlinie vom Mittelmeer entfernt liegt, ist ihr Klima im Sommer heißer und trockener und im Winter erheblich kälter als an der Küste. Die Niederschläge erreichen kaum 400 mm im Jahr, da das etwa 1000 m hohe Küstengebirge die Feuchtigkeit abhält. Dennoch blasen auch im Sommer kräftige Küstenwinde nachmittags kühle Luft in die Weinberge, so dass es kaum Schäden durch Feuchtigkeit gibt. Oft weht auch der „seré“, ein trockener Wind, aus dem Norden. Im Juli und August steigt das Thermometer problemlos bis 40º Celsius, kann aber in der Nacht wieder auf 10 bis 12º fallen. Diese Schwankungen bilden hervorragende Voraussetzungen für sehr gutes Traubenmaterial, denn die Tageshitze lässt die Trauben gut ausreifen, die Abkühlung sorgt für schönes Aroma und elegante Säure.

Quelle: www.wein-aus-spanien.org

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