Spanischer Rotwein
Wein ist eine Bereicherung zum guten Essen, doch wird er auch gerne in geselliger Runde getrunken. Wein muss zum Essen passen, dabei geht es nicht nur darum, Rotwein zu dunklem Fleisch und zu deftigen Gerichten sowie Weißwein zu leichten Gerichten, zu Fisch und zu weißem Fleisch zu servieren. Es kommt zusätzlich darauf an, dass der Wein in seiner Note zu den Speisen passt, beispielsweise ein schwerer, süffiger Rotwein zu deftigen Gerichten. Ein Rotwein mit lieblicher Note passt gut zu dunklem Geflügel wie Gänse- oder Entenbraten. Möchten Sie Rotwein in geselliger Runde genießen, so wählen Sie ihn entsprechend Ihrer Vorlieben aus; dazu reichen Sie die passenden Begleiter in Form von Nüssen, Salzstangen, Salzbrezeln, Kartoffelchips oder Käsewürfeln. Weinkenner achten auf Qualität, da darf eine gute Flasche Wein schon einiges kosten. Gute Rotweine können Sie aus zahlreichen Weinanbaugebieten der ganzen Welt kaufen, beispielsweise aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien, Portugal, den USA, Südamerika, Südafrika und Australien. Diese Liste wäre unvollständig, würde Spanien hier fehlen. Spanien bietet ideale Bedingungen für den Weinanbau; die Sonne, das milde Klima und die Bodenverhältnisse sorgen für den wunderbaren Geschmack der Trauben und der fertigen Weine. Die spanischen Winzer kennen sich aus, sie verfügen über langjährige Erfahrungen im Weinbau. Die Kenntnisse werden oft von Generation zu Generation weitergegeben, viele Winzerfamilien können bereits auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken. Aus Spanien kommen zahlreiche gute Rotweine mit verschiedenen Geschmacksnoten, doch auch Weiß- und Roséweine aus Spanien überzeugen durch Qualität. Spanischer Wein wird als Prädikatswein angeboten und oft sehr lange gelagert. Als guter Begleiter zu den Mahlzeiten und zu Snacks ist spanischer Landwein geeignet.
Weinanbaugebiete in Spanien
Spanien besitzt die größte Weinanbaufläche der Welt, doch ist es nur der drittgrößte Weinproduzent auf der Welt. Die Erträge pro Hektar sind eher gering, der Wein wird häufig unter schweren Bedingungen angebaut. Temperaturschwankungen von 30 Grad am Tag, extreme Trockenheit und nährstoffarmer Boden sind keine Seltenheit, die Weinreben müssen mit ihren Wurzeln tief ins Erdreich ragen, um an wichtige Mineralstoffe und an Feuchtigkeit zu gelangen. Die geringen Hektarerträge sprechen für die Qualität der Weine, Sie erhalten mit Rotwein aus Spanien keine Massenware. Das Land verfügt momentan über 76 geschützte Weinanbauregionen, zu den bekanntesten zählen:
Rioja, Ribera del Duero, Navarra, Toro, Montsant, Cava, Priorat, Mallorca
Die Weinanbauregionen sind über das gesamte Land verteilt. Sogar die Insel Mallorca verfügt über Weinanbaugebiete. Spanien beschert Ihnen zahlreiche Landweine und zahlreiche Weine mit einem besonderen Status, die einige Bedingungen erfüllen müssen, damit sie sich Prädikats- oder Qualitätswein nennen können. Jeder Weinfreund findet, aufgrund der vielen Anbauregionen, der verschiedenen Rebsorten und der Anbaumethoden, genau die Weine, die ihm etwas bedeuten. Zu den verschiedensten Anlässen und Speisen, zum Selbertrinken und zum Verschenken, finden Sie den passenden Rotwein aus Spanien. Spanischer Rotwein hat seinen Charakter, so wie kaum ein Rotwein aus einem anderen Land. Die bekannteste Weinanbauregion ist Rioja, an der Grenze zu Frankreich, doch sind viele neue Gebiete hinzugekommen, die für Rioja eine ernsthafte Konkurrenz darstellen. Zur besten Weinanbaugebiet der Welt wurde im Jahre 2012 Ribera del Duero gewählt.
Rioja – die bekannteste spanische Weinanbauregion
Rotweine aus der Region Rioja lassen die Herzen der meisten Rotweinfreunde höher schlagen. Sie haben Charakter und überzeugen durch einen ausgewogenen, vollmundigen Geschmack. Die Region Rioja grenzt an Frankreich, sie befindet sich in den Pyrenäen, im Tal des Rio Ebro. Sie erstreckt sich über 120 Kilometer Länge und eine Breite von 40 Kilometer am Mittellauf des Ebro und liegt etwa 50 Kilometer südlich von Pamplona. Ihren Namen verdankt die Region dem Fluss Rio Oja, einem Nebenfluss des Ebro. Der Mittelpunkt dieser Region liegt dort, wo der Rio Oja in den Ebro mündet, nahe der Stadt Haro. Haben inzwischen andere Weinanbauregionen der Region Rioja den Rang abgelaufen, wenn es um Beliebtheit geht, so haben die Winzer einiges getan, um die Region wieder zu dem zu machen, was sie einst war. Mit einer Qualitätsoffensive, die ihresgleichen suchte, erhielt die Region Rioja wieder ihre alte Stärke. Neben den Gran Reservas, die mit einer einzigartigen Qualität überzeugen und im alten Stil produziert werden, können Sie auch viele moderne Weine aus der Region kaufen, die nach neuartigen Methoden produziert werden. Zu den bekanntesten Rebsorten aus Spanien gehört die Tempranillo-Rebe, die ihren Ursprung in der Region Rioja hat. Die Bodegas, die für die Lagerung der Weine genutzt werden, unterliegen strengen Qualitätskontrollen. Die Region Rioja unterteilt sich in die drei Subregionen Rioja Alta, Rioja Alavesa und Rioja Baja. Rioja Alta ist die bekannteste und größte Region und verfügt über die größten Bodegas. Diese Region umfasst 42 Prozent der gesamten Anbaufläche von Rioja und verfügt über kalkhaltige Lehmböden. In dieser Region wird in erster Linie Tempranillo angebaut, auch leichte und frische Weine stammen aus dieser Region. Die Region Rioja Alavesa ist kleiner und befindet sich zwischen Haro und Logroño, nördlich des Ebro. Die aus dieser Region stammenden Weine habe eine ausgeprägte Blume und einen geringen Säuregehalt, was auf die leichten, lockeren und kalkreichen Böden sowie die Niederschlagsmengen von ungefähr 500 Millimetern pro Jahr zurückzuführen ist. Rioja Baja grenzt an Rioja Alta und liegt im Flachland am Fluss Ebro, sie macht 36 Prozent der Anbaufläche aus. Unter dem Einfluss des Mittelmeeres ist das Klima hier schon trockener und wärmer. Das Gebiet wird mit 3.000 Sonnenstunden im Jahr verwöhnt, lediglich ungefähr 370 Milliliter Niederschlag fallen dort pro Jahr. Die Region Rioja Baja zeichnet sich durch die höchsten Erträge von Rioja aus, die Weine haben einen geringen Säuregehalt, aber einen höheren Gehalt an Alkohol. Die Region Rioja bietet Ihnen eine Vielzahl traditioneller Qualitätsweine, aber auch viele fruchtbetonte, moderne Weine. Die verschiedenen klimatischen Einflüsse ermöglichen ein breites Spektrum an Rotwein mit vielen verschiedenen Geschmacksnoten.
Ribera del Duero – die beste Weinanbauregion der Welt
Eine weitere wichtige spanische Weinanbauregion ist Ribera del Duero, in Altkastilien. Zentrum der iberischen Halbinsel ist die kastilische Hochebene, die größte europäische Hochfläche, 500 Kilometer lang und 500 Kilometer breit. Diese Region ist in Ribera del Duero, Toro und Rueda gegliedert. Ribera del Duero gelangte in den 1990er Jahren zu großer Bedeutung im Weinbau und verfügt inzwischen über 150 Bodegas. Nur geringe Mengen an Wein werden dort hergestellt, die Weinberge werden zumeist unter schwierigen Bedingungen bewirtschaftet. Die Reben wachsen in Höhen zwischen 500 und 1.100 Metern, sie sind etwa zwei bis drei Kilometer von Duero entfernt. Auch hier wird, genau wie in der Region Rioja, Tempranillo als Hauptrebsorte angebaut. Das Klima ist dort kontinental, daher können die Tagestemperaturen um bis zu 30 Grad schwanken. Die Reben führen dort einen harten Kampf ums Überleben. Die Region Ribera del Duero und vor allem die Bodega Vega Sicilia gelten unter Weinfreunden als Geheimtipp. Weine wie Pingus und Quinta Sardonia stammen aus dieser Region und sind bei Freunden spanischer Rotweine längst feste Größen.
Weine mit D.O.
Spanischer Wein trägt häufig die Bezeichnung D.O., das bedeutet Denominacion de Origen und steht für die Herkunft dieser Weine. Die bekanntesten klassischen Weine Spaniens werden unter dieser Bezeichnung erfasst. Um die Bezeichnung D.O. zu erhalten, unterliegen die Weine strengen Qualitätskontrollen. Die Anbaugebiete der Weine sind genau umgrenzt, auch werden Rebsorten und maximale Ertragsmengen einbezogen, damit ein Wein die Bezeichnung D.O. verdient. Gegenwärtig tragen Weine aus 59 Regionen, darunter aus Rioja und Ribera del Duero, die Bezeichnung D.O.
Reserva und Gran Reserva
Spanischer Rotwein muss einige Bedingungen erfüllen, um die Bezeichnung Reserva zu erhalten. Reserva-Weine stammen aus vielen Weinanbaugebieten, darunter aus Rioja und aus Ribera del Duero. Nur Qualitätswein darf die Bezeichnung Reserva tragen. Rotwein, der das Prädikat Reserva trägt, muss wenigstens drei Jahre lang reifen, davon mindestens ein ganzes Jahr lang im Eichenfass. Erst im vierten Jahr nach der Weinlese darf der Reserva-Wein ausgeliefert werden. Der Winzer erhält von der Weinbaubehörde ein Rückenetikett für den Wein, auf dem sich die Prüfnummer befindet, die besagt, dass es sich um Reserva-Wein handelt. Noch strengere Bedingungen muss ein Wein erfüllen, der die Bezeichnung Gran Reserva verdient. Dieser Wein muss insgesamt mindestens fünf Jahre lang reifen, davon muss er wenigstens 24 Monate lang im Eichenfass lagern. Frühestens im sechsten Jahr nach der Lese darf ein Wein mit dem Prädikat Gran Reserva ausgeliefert werden. Der Winzer erhält dann von der Weinbaubehörde das Rückenetikett mit der Prüfnummer für den Wein. Weine mit der Bezeichnung Gran Reserva haben ihren Preis, doch sind sie für den Weinkenner ein echtes Erlebnis mit einem unvergleichlichen Geschmack. Weine mit dem Prädikat Gran Reserva sind Raritäten, für ganz besondere Anlässe. Nur Weine aus guten Jahrgängen verdienen die Bezeichnung Reserva oder Gran Reserva.
Echte Raritäten für den Weinliebhaber
Aus Spanien kommen echte Raritäten unter den Rotweinen, die nur in begrenzter Auflage verfügbar sind. Diese Weine stammen aus besonderen Regionen und von besonderen Rebsorten. Sie unterliegen strengsten Qualitätskontrollen, es handelt sich dabei oft um Reserva oder Gran Reserva. Nur Weine aus besonderen Jahrgängen werden als solche Raritäten angeboten. Diese Rotweine haben ihren Preis, doch sind Weinliebhaber gern bereit, ihn zu zahlen. Die Weine stammen oft aus älteren Jahrgängen und aus sehr alten Rebbeständen. Der Alkoholgehalt ist, je nach Sorte und nach Anbaugebiet, unterschiedlich. Die Weine wurden unter strengen Bedingungen handverlesen und überzeugen mit einem ganz besonderen Charakter. Viele dieser Raritäten stammen von der Tempranillo-Rebe. Für verschiedene dieser Weine werden auch Trauben mehrerer Rebsorten verarbeitet. Die Weine wurden oft über eine besonders lange Zeit im Eichenfass, dem Barrique, gelagert. Erleben Sie so aufregende Geschmacksnoten wie ein Bukett aus Aromen nach Kirsche, Brombeere, Rosine, schwarzem Pfeffer und Eiche. Spüren Sie noch über eine lange Zeit den besonderen samtigen Nachhall dieser Weine. Der Säuregehalt ist unterschiedlich, abhängig von der Region. Bei diesen echten Raritäten handelt es sich um traditionelle Weine. Sie sind so dunkel, fast schon schwarz, dass der Boden des Weinglases nicht sichtbar ist.
Spitzenweine aus den besten Reben
Lieben Sie richtig edle Weine, so finden Sie spanische Rotweine als Spitzenweine. Das Besondere ist, dass nur die besten Reben dafür verwendet werden. In fast jeder spanischen Bodega versuchen die Winzer inzwischen, das Beste aus ihren Reben herauszuholen, um sich auf dem Markt behaupten zu können und gute Bewertungen zu bekommen. Sie müssen dafür einiges leisten, teilweise wenden sie neue Technologien an. Spitzenweine aus Spanien finden Sie daher aus den verschiedensten Regionen und von zahlreichen Rebsorten. Die Weine werden in den besten Fässern gelagert und überzeugen mit einem moderaten Holzeinsatz. Häufig werden diese Weine Vino Autor genannt. Viele dieser Spitzenweine tragen das Prädikat Reserva oder Gran Reserva, sie werden auf traditionelle Weise hergestellt und gelagert. Nicht alle diese wunderbaren Spitzenweine fallen jedoch in die klassische Qualitätsstufeneinteilung, denn auch Weine, die nach modernen Methoden hergestellt werden, können als Spitzenweine bezeichnet werden. Im Geschmack sind diese Weine weich und harmonisch. Die Spitzenweine werden aus verschiedenen Jahrgängen angeboten.
Jungweine aus Spanien
Spanischer Rotwein wird nicht nur als älterer, gereifter Wein angeboten. Auch Jungweine sind erhältlich, sie werden unter der Bezeichnung Joven angeboten. Das ist die unterste Kategorie bei den spanischen Rotweinen. Bereits im Jahr nach ihrer Lese kommen diese jungen Weine auf den Markt. Diese Weine werden, anders als die hochwertigen Reserva- und Gran-Reserva-Weine, in Stahltanks gelagert. Das heißt nicht, dass die Weine minderwertig sind. Sie finden Liebhaber und überzeugen durch ihren Geschmack. Kaufen Sie solche Jungweine, so müssen Sie sie nicht erst lange zu Hause einlagern, denn sie sind bereits absolut trinkreif. Sie eignen sich nicht für die längere Lagerung und sollten jung getrunken werden, um das besondere Erlebnis von jungem Wein zu gewährleisten. Die Weine werden häufig von jungen, aufstrebenden Winzern produziert, die ihre ersten Versuche im Weinbau starten. Diese jungen, experimentierfreudigen Winzer wenden neuartige Technologien an und verarbeiten teilweise mehrere Rebsorten für einen Wein. Nicht selten wird die Tempranillo-Rebe verarbeitet. Lassen Sie sich begeistern von der ausgewogenen Mischung verschiedener Aromen und von der wunderbaren Farbe des Weines. Der Alkohol- und Säuregehalt ist, je nach Region und Rebsorte, unterschiedlich. Damit Ihre Freude an diesen Jungweinen nicht getrübt wird, sollten Sie unbedingt die Lagerfähigkeit dieser Weine beachten, sie liegt oft bei einem bis zwei Jahren.
Egal, ob Sie sich bereits zu den Weinkennern zählen und Weine aus verschiedenen Rebsorten und Anbauregionen Spaniens bevorzugen oder ob Sie die Weine aus Spanien erst kennenlernen wollen, finden Sie ganz sicher den passenden Wein zu jeder Gelegenheit. Die wunderbaren spanischen Rotweine spiegeln das spanische Temperament wider und vereinen viele Geschmacksnoten. Neben gut gereiften Reserva-Weinen finden Sie viele moderne und junge Weine.