Spanische Weine
Wer an Spanischen Wein denkt, meint in erster Linie Rotwein. Aber wussten Sie, dass Spanien auch der größte Erzeuger von Weißweinen und Rosados ist? Die Weinwelt Spaniens schreibt alljährlich neue Erfolgsgeschichten und ein Ende ist bislang nicht abzusehen. Der Weinbau in Spanien gehört, unabhängig von der wirtschaftlichen Krise des Landes, zu den wachsenden Märken der iberischen Halbinsel. Die enorme Zahl von Bodegas und Bodegeros wächst fast täglich. Dynamisch gesehen gibt es derzeit kein anderes im Weinbau tätiges Land, das da auch nur ansatzweise mithalten kann.
Weinanbauregionen
Spanien besitzt weltweit die größte Weinanbaufläche und ist trotzdem nur drittgrößter Weinproduzent der Welt. Die geringen Hektarerträge stehen für die hohe Qualität der Trauben. Mehr als die Hälfte der spanischen Weine haben inzwischen D.O.-Status. Neben den ca. 76 geschützten Weinbauregionen - vor 15 Jahren waren es gerade 50 geschützte Ursprungsgebiete - besitzt Spanien ein riesiges Potential an Landweinen. Die Namen der bekanntesten Weinbauregionen wie Rioja, Priorat oder Ribera del Duero, lassen die Herzen der Weinkenner höher schlagen.
La Rioja
Geht man ins Detail, so zeigt sich die enorm dynamische Entwicklung im spanischen Weinbau in vielen D.O.-Regionen. Jahrzehntelang war die D.O.Ca Rioja das absolut führende Qualitätsweingebiet Spaniens. Wer einen hochwertigen spanischen Rotwein wollte, der suchte nahezu automatisch in der Rioja. Bis heute gilt die Region, was Bekanntheitsgrad, Popularität und Anzahl der herausragenden Weine betrifft, als wichtigstes Qualitätsweingebiet Spaniens, auch wenn inzwischen viele andere Regionen aufgeholt haben und ebenfalls Spitzenweine vorweisen.
Mit rund 60.000 ha Rebfläche hat die Region ein breites Spektrum an Weinen anzubieten. Der Weinfreund findet sowohl leichte, preiswerte Weine für jeden Tag ebenso wie herausragende Weltklasseweine, die international höchste Bewertungen erzielen. Die Entwicklung der vergangenen beiden Jahrzehnte hat in der Rioja zu unterschiedlichen Stilrichtungen geführt. Die klassischen, traditionellen Weine bestehen aus einem Verschnitt mehrerer Sorten, meist mit einem Tempranillo-Anteil von über zwei Drittel. Sie werden oft sehr lange im Holzfass ausgebaut und ergeben feine, geschmeidige und elegante Weine. In guten Jahren besitzen sie ein außergewöhnliches Alterungspotential. Modernere Riojaweine reifen eher kürzere Zeit in neuen Eichenbarriques und schmecken fruchtbetonter und körperreicher. Geblieben sind bei allen hochwertigen Riojas die einzigartige, terroirbedingte frische, lebendige und durchaus säurebetonte Art.
Ribera del Duero
Vorwiegend reinsortige Tempranillos mit voller, tiefer Frucht sind die Stärke der etwa 20.000 ha großen D.O. Ribera del Duero in Castilla y León. Das erst 1982 als D.O. anerkannte Anbaugebiet schreibt als einzige geschützte Herkunft einen Mindestanteil von 70 Prozent Tempranillo an all seinen Weinen vor. Ribera del Duero nahm in den 80er Jahren einen ungeheuren Aufschwung als zweite Region – neben der vorher unangefochtenen Rioja - mit sehr hochwertigen Rotweinen. Extreme Bedingungen auf der Hochebene mit starken Schwankungen zwischen Tag- und Nachttemperatur sowie oft unberechenbaren Klimaumschwüngen machen den Winzern die Arbeit nicht leicht. Karge, an den Hängen sehr kalkhaltige Böden bringen tiefe, langlebige "Tintos" hervor, die Farbe, Gerbstoffe und Körper auf erstaunliche Weise mit Finesse verbinden können. Viele der heute berühmtesten und teuersten Weine Spaniens stammen aus den Weinbergen entlang des Duero-Flusses, wo innerhalb von 25 Jahren die Zahl der eigene Weine füllenden Bodegas von 6 auf 250 gestiegen ist. Einer der berühmtesten Weine der Welt überhaupt, „Vega Sicilia Unico“ gehört zu dieser hoch angesehenen Weinregion.
Priorat
Als dritte Herkunft im Bunde der besonders hochklassigen Anbaugebiete wurde zu Beginn der 90er Jahre die bis heute nur 1.700 ha kleine D.O.Ca. Priorato wiederentdeckt. Vor Jahrhunderten ein Rebenmeer in klösterlichem Besitz, war die bizarre Gebirgslandschaft weitgehend in Vergessenheit geraten. Auf den extrem kargen und schwer zu bearbeitenden Hängen mit hohem Schiefer- und Quarzanteil (licorella“), bestockt mit alten Garnacha- und Cariñenareben, wollte kaum noch jemand arbeiten, solange die Trauben schlecht bezahlt wurden. Nachdem jedoch die ersten großartigen, körperreichen und mineralischen Weine von Pionieren des modernen Priorat gefüllt waren, gab es auch hier einen Investitionsboom, der eine kleine, feine, exklusive Weinwelt entstehen ließ, in der viel experimentiert wird und die auch umliegende Bereiche wie die D.O. Montsant in ihre dynamische Qualitätsentwicklung eingebunden hat.
Toro
Aus der D.O. Toro im Westen von Valladolid stammen mit die kräftigsten Tempranillo- Rotweine Spaniens. Viele Spitzen-Erzeuger aus anderen Gebieten haben den Wert des Terroirs erkannt und etwa ab 1995 erhebliche Mittel in die Region um das beschauliche Kleinstädtchen Toro am Duero fließen lassen. Die dichten, körperreichen Weinmonumente mit intensiver Frucht und manchmal etwas floralen Aromen wachsen nur wenige Kilometer westlich von Ribera del Duero, sind jedoch vom Typ her deutlich verschieden. Die Tempranillorebe heißt hier übrigens Tinta de Toro. Ihr Klonenmaterial unterscheidet sich mit kleinbeerigen, dickschaligen Trauben unverkennbar von anderen Tempranillos.
El Bierzo
Geht man in der Reihe der neueren „Wiederentdeckungen“ von alten Rotweinregionen weiter, so folgt mit El Bierzo das nord-westlichste der besonders beeindruckenden Anbaugebiete. Die Hauptrebsorte Mencía bringt hier auf teils sehr steilen Hängen mit unterschiedlichen Böden besonders mineralische, hochkomplexe Weine hervor. Eine Reihe ambitionierter Kellermeister aus anderen Teilen Spaniens sind hierher gekommen, um reifefähige, charaktervolle Weinpersönlichkeiten zu formen. Ähnlich wie im Bierzo ergeht es derzeit der erst im vergangenen Jahr anerkannten D.O.-Region Tierras de León mit beachtlichen Weinen aus der im Ausland noch fast unbekannten hochwertigen Rebsorte Prieto Picudo.
Rueda und Rias Baixas
Wie Toro oder Ribera del Duero liegt die rasch wachsende D.O. Rueda mit fruchtigen, modernen Weißweinen ebenfalls am Duero — neben dem Ebro der wichtigste Weinfluss des Landes. Rueda ist das beste Beispiel für das spanische Weißweinwunder, denn die duftig-pikanten Weine, vorwiegend aus der Rebsorte Verdejo, repräsentieren einen lebendigen, sommerlich-erfrischenden Weißweintyp, wie man ihn vor 25 Jahren in Spanien noch gar nicht kannte. Erste Weißweinregion, die international aufhorchen ließ, war allerdings die D.O. Rias Baixas an der Küste Galiciens. Vor allem die Albariñorebe steht hier für belebende, aber doch cremig-zarte Weißweine von hoher Qualität, die ausgezeichnet zu Fischen und Meeresfrüchten passen. Eine weitere Weißweinregion, die D.O. Valdeorras im Landesinneren Galiciens, hat in jüngster Zeit vor allem mit Weinen der Rebsorte Godello aufhorchen lassen. Hervorragende Weine und gute Alltagsweine findet man natürlich auch in vielen Anbaugebieten, die eine weniger spektakuläre Entwicklung genommen haben.
Navarra
Die D.O. Navarra grenzt an Rioja und galt lange als der „Kleine Bruder“ der bekanntesten spanischen Region. Damit wird man aber ihrer Eigenständigkeit nicht gerecht. Navarra hat in vielen Fällen heimische Sorten mit internationalen Reben wie Cabernet-Sauvignon oder Merlot vermählt. Das Klima im nördlichen Teil des Anbaugebiets erlaubt zudem die Produktion von frischen Weißweinen und süßen Weinen aus der Rebsorte „Moscatel de grano menudo“, die in den vergangenen Jahren vermehrt Aufmerksamkeit erregt haben. Berühmt sind freilich auch die intensiv-aromatischen Roséweine, die "Rosados", vor allem aus der für die Region typischen Sorte Garnacha.
Penedes
Eine Sonderstellung unter den spanischen Weinbaugebieten nimmt die D.O. Penedés in Katalonien ein, weil hier 98 Prozent aller Cavas hergestellt werden. Doch nicht nur Schaumweine, auch rote und weiße Stillweine sind von erster Qualität, da hier der "moderne" Weinbau schon seit vielen Jahrzehnten zu Hause ist.
La Mancha
Südlich des Iberischen Scheidegebirges breitet sich die Autonomie Castilla-La Mancha mit D.O.-Gebieten wie La Mancha, Valdepeñas, Uclés oder Manchuela aus. In der Weite des Landes wuchsen vor allem in der riesigen D.O. La Mancha (191.000 ha Rebfläche) jahrzehntelang vor allem exzellente Sektgrundweine für den Export, frische sowie holzgereifte Weißweine und erdige, unkomplizierte Tintos. Es gibt sie bis heute, doch nirgendwo sonst in Spanien hat die Umstrukturierung von Weinbauflächen deutlichere Spuren hinterlassen als in der Heimat Don Quijotes. Entstanden sind viele moderne Weine mit spanischen und internationalen Rebsorten sowie eine ganze Reihe neuer, anspruchsvoller Weinbauprojekte vor allem in Höhenlagen über 700 Meter. Neben den traditionellen Sorten Tempranillo und Airén sind nun auch Cabernet-Sauvignon, Viognier und Syrah hier zuhause. Viele angesehene Bodegas aus dem Norden, vor allem aus Rioja und Ribera del Duero, haben inzwischen in Castilla–La Mancha investiert und füllen hier moderne Rebsortenweine ab.
Jumilla
Die Levante, also die Region um Valencia und Alicante, lieferte jahrelang vor allem farbkräftige, alkoholstarke Fassweine in andere spanische Regionen und in nördliche Exportländer wie Deutschland oder Frankreich. In den vergangenen 10 Jahren jedoch haben recht ausgedehnte Anbaugebiete wie die D.O.Herkünfte Jumilla, Utiel-Requena, Yecla oder Alicante eigenes Profil entwickelt. Muskulöse, gerbstoffbetonte Weine mit erdigem Charakter entstehen aus den Rebsorten Monastrell und Bobal. Sie sind oft erstaunlich preiswert. Andererseits erreichten die Feinsten unter ihnen international bereits höchste Bewertungen.
Andere
Andalusien wartet mit einer völlig eigenständigen Weinwelt auf. Die wohl einmaligen Finos, Manzanillas, Amontillados und Olorosos aus der D.O. Jerez sind in der Provinz Cádiz beheimatet. Die Rebsorte Palomino, Meeresluft, Hefeflor, das Zusetzen von Weinalkohol und die Reifung durch das Solerasystem (vertikales Umfüllen von einer Fassreihe in die andere) tragen zu einer ganz eigenen Welt von ausdrucksstarken Weinen bei, die nicht nur als Aperitif getrunken werden wollen. Etwas weiter im Landesinneren reifen im trockenheißen Klima der D.O. Montilla-Moriles ähnliche Weine aus der Rebsorte Pedro-Ximenez. Die an in der Luft getrockneten Trauben gewonnenen, besonders süßen PX-Weine gehören zu den großen Spezialitäten unter Spaniens Süßweinen. Dabei gerät auch wieder die traditionsreiche D.O. Malaga in den Blick, die viele Jahrzehnte ein wenig im Abseits stand und nun mit einigen Weinen an ihre große Vergangenheit berühmter Süßweine anknüpft.
Boden und Klima
Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Terroirs und der verschiedenen klimatischen Bedingungen in den einzelnen Regionen ermöglicht eine so große Vielzahl charaktervoller Weine, wie in keinem anderen Land. Schon längst hat die bekannteste Weinbauregion Rioja Konkurrenz bekommen. 2012 wurde Ribera del Duero zur weltweit besten Weinanbauregion gewählt. Durch die Vielzahl an Weinanbauregionen, Rebsorten und Ausbaumethoden bietet Spanien für jeden Weinkenner ein umfangreiches Weinangebot. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Terroirs und der verschiedenen klimatischen Bedingungen in den einzelnen Regionen ermöglicht eine so große Vielzahl charaktervoller Weine, wie in keinem anderen Land. Schon längst hat die bekannteste Weinbauregion Rioja Konkurrenz bekommen. 2012 wurde Ribera del Duero zur weltweit besten Weinanbauregion gewählt.
Weißweine
Unglaublich aber wahr! Nahezu die Hälfte des jährlich produzierten Spanischen Weines ist Weißwein. Neben der am weitesten verbreiteten Rebsorte Airén, sind es vor allem die Albariño- und die Verdejo - Traube, die frische eigenständige, charaktervolle Weißweine hervorbringen. Neben den Rotweinen entwickeln sich die spanischen Weißweine in den letzten Jahren immer mehr zu Weinbotschaftern. Nicht nur zur Sommerzeit glänzen die Blancos aus Rueda und Galizien mit ihrer enormen Frucht und Konzentration. Die jüngste Entwicklung lässt keine Wünsche offen. Wenn man dann noch die große Zahl der roten und weißen Rebsorten bedenkt, sind der Geschmacksvielfalt kaum noch Grenzen gesetzt. Und noch immer schlummern in abgelegenen Regionen unbekannte alte Rebsorten, die darauf warten, dass sie ein ehrgeiziger Winzer zu neuem Ruhm führt.
Rosado
Kein Wein lässt Sommerlaune und Urlaubsstimmung so schnell aufkommen wie Rosé. Fast schon legendär sind die spanischen Rosés; auf der iberischen Halbinsel Rosados genannt. Wer bisher meinte, Rosé-Weine seien keine "richtigen" Weine, der kennt die spanischen Rosados nicht. Ob sortenrein oder im Zusammenklang verschiedener Rebsorten überraschen sie uns immer wieder mit ihrer dunklen Farbe, intensiven Frucht und ihrem starken Ausdruck. Letztlich verbinden sie auf wunderbare Weise die fruchtig-frische Charakteristik eines Weißweines mit der bodenständigen Tiefe eines Rotweines. Kein anderes Land der Welt bringt in der Breite solch geschmackvolle Rosados hervor wie Spanien. Die meisten Weinfreunde verbinden mit Rosado unkomplizierte Weine und Stimmungen wie Sommer, Terrasse und laue Nächte. Aber die hohe Qualität der Weine führte dazu, dass sich das Image der Rosados veränderte. Die Zeit in der man Rosé-Weine als Nebenprodukt der Weinproduktion deklassierte, sind endlich vorbei. Längst gibt es eine Fan-Gemeinde, die die unkomplizierten Weine das ganze Jahr über genießen. Machen auch Sie den Versuch.
Aus der unglaublichen Fülle von Weinen versuchen wir solche auszuwählen, die in unser Sortiment passen. Wichtigste Kriterien sind dabei der Direktbezug beim Winzer und die Qualität, im besten Falle vereint mit dem perfekten Preis-Genuss-Verhältnis. Daneben spielen Preis, Region, Rebsorte und die Individualität des Winzers weitere wichtige Faktoren. So versuchen wir Ihnen Weine höchster Qualität anzubieten, die Sie nicht an jeder Ecke kaufen können.
Bei Fragen helfen wir Ihnen, den Überblick zu bewahren und beraten Sie gerne.